Wohnen in Malawi
Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. An dritter Stelle ist es zu finden, gerade mal nach Burundi und dem Südsudan. Das spiegelt sich auch in den Wohnverhältnissen der Menschen wider. 90% der Einwohner Malawis leben in einfachsten Verhältnissen. Die Häuser bestehen aus gebrannten Lehmziegeln und haben meist ein Strohdach.
Dazu muss geeigneter Boden gefunden werden, der genügend Lehm enthält. Dieser Lehm wird Hacken freigelegt, mit Wasser ausgespült und gemischt. Die Masse wird dann in Formen gepresst. Kunstvoll werden diese aufgestapelt und unter den Burgen in den extra freigelassenen Tunneln Feuer entzündet. Das Feuer muss 24 Stunden permanent am Brennen gehalten werden. Danach kühlen die Steine gute 3 Wochen ab.
Es ist die günstigste Art Ziegel herzustellen, allerdings benötigt man dazu sehr viel Holz. Auch dass hat uns dazu bewegt, die neuen Schulgebäude (Verknüpfung zum Projekt – dazu schreibe ich noch was) nach einer anderen Art und Weise mit Betonziegel bauen zu lassen.
Die Häuser sind sehr klein, und in keinster Weise mit unseren Vorstellungen eines Hauses zu vergleichen. Das Leben in Malawi findet zum größten Teil im Freien statt. Gespielt, gekocht und gegessen wird vor dem Haus, meist mit Freunden und in Gesellschaft. Die Häuser bieten daher lediglich Unterkunft zum Schlafen. Oft gibt es nur zwei oder drei Zimmer. Ein Schlafzimmer für die Eltern und eines für die Kids, im besten Fall noch ein Zimmer für alle. Das Schlafzimmer für die Kinder ist für alle Kinder. Egal ob es zwei, fünf oder sieben sind. Betten gibt es oftmals keine. Mit Glück Matratzen, viele bunte Tücher oder Decken. Allerdings verfügen viele Familien über ein wichtiges Utensil – das Moskitonetz. Malaria ist ein der häufigsten Krankheiten in Malawi.
Es gibt wenig Schränke, selten Tisch oder Stühle. Keine Elektrizität! Gekocht wird auf einer Feuerstelle vorm Haus. Kein Wasseranschluss oder Badezimmer! Wasser wird mit Schüsseln und Eimern von zentral gelegenen Brunnen geholt. Gewaschen wird im Malawisee.
Die Dächer bestehen oft aus Stroh, was zur Folge hat, dass diese nach jeder Regenzeit (bei uns der Winter) wieder erneuert werden müssen. Familien, die es sich leisten können, verwenden für ihr Dach sogenannte „iron sheets“ – Blechbahnen.